Aus "Beyträge zu den Anekdoten und Charakterzügen aus dem Leben Friedrichs des Zweiten", Drittes Heft, Berlin und Frankfurt/Oder, 1783,
"Der König schätzte die zahlreiche pommersche Familie von Kleist, welche er irrig Klöst nannte, weil sie ihm viele tüchtige Generale und brauchbare Offiziere zu seiner Armee gegeben hatte. Er scherzte deshalb einst mit dem Generallieutenant von Kleist, welcher in Brandenburg ein Regiment hatte, über der Tafel, und fragte ihn unter anderm: Klöst, er kann wohl seine Vettern in Pommern nicht gut zählen? Kleist erwiderte: jetzt wohl, Ew. Majestät, aber vor dem siebenjährigen Kriege wurde mir es schwer. Ja, ja, fuhr der König mit einem Gelächter fort, ich durfte mich damals in Pommern hinter keinen Busch setzen, so sprangen gleich ein halbes Dutzend Klöste hervor, und eben so viel fand ich bei jedem Regimente."
Bei der 50-Jahrfeier 1908 führte der damalige Vorsitzende Georg von Kleist aus:
"Wir konnten erst durch die Familiengeschichte feststellen, daß die Überlieferung von der großen Zahl der im siebenjährigen Kriege gefallenen Kleiste keine Legende ist. Nachweislich haben 116 Kleiste neben und nach einander in den drei schlesischen Kriegen gefochten und 30 davon sind auf dem Schlachtfelde geblieben oder doch an Wunden und Krankheiten verstorben. Die Familie war im 18. Jahrhundert zahlreicher als in den nachfolgenden Zeiten. Kriegerische Zeiten und Kriegsnöte haben damals manchen gehindert einen Hausstand zu gründen, und Friedrich der Große liebte bekanntlich das Heiraten seiner Offiziere gar nicht. So kann die Familie heute nur einen Bestand von 110 männlichen Mitgliedern in Preußen nachweisen.