Familiengeschichte und Internet

 

Der Inhalt dieser Informationen über die Familie v. Kleist beruht weitgehend auf der umfassenden mehrbändigen Familiengeschichte, die zwischen 1860 und 1880 entstand, sowie auf der Fortführung der Familiengeschichte, die 1980 erschien. Die alte Familiengeschichte ist als Folge von Kriegsverlusten, Flucht und Vertreibung  nur noch in wenigen Exemplaren in der Familie vorhanden. Die Bereitstellung des Inhalts dieser Bände dient daher vor allem der Bereitstellung von Informationen für die Familienmitglieder, die nicht mehr über eine Familiengeschichte verfügen. Das Medium ermöglicht aber auch das einfache Ergänzen der Familiengeschichte, wenn heute neue Informationen vorliegen.

Die Bereitstellung von Seiten aus der Familiengeschichte erfolgte zunächst ausschließlich über Bilder der Seiten, weil die alte Familiengeschichte in Frakturschrift gedruckt ist und hierfür keine Texterkennung zur Verfügung stand. Ergänzungen erfolgten  als Kopfnote über den Seitenbildern.

Seit 2004 gibt es mit dem FineReader XIX von ABBYY ein Programm, dass speziell für die Texterkennung von Frakturschrift optimiert ist, und für das es seit 2005 auch eine an den hier vorliegenden Erkennungsbedarf angepasste Lizenz gibt. Der größte Teil der Seiten der alten Familiengeschichte kann damit mit einem geringen Nacharbeitungsaufwand  digitalisiert werden. Erste Erfahrungen (300 Seite) zeigen, dass der Aufwand der Zeitaufwand zusätzlich zum Scannen mit 400 dpi für die Nachbearbeitung im Programm selbst etwa 5 Minuten pro Seite beträgt. (Bei schlechter Qualität der gescannten Seiten dauert es allerdings deutlich länger.) Hinzu kommt aber ein weiterer Aufwand, wenn man die Seiten anschließend neu formatieren möchte. Dies ist insbesondere notwendig, wenn der Text ergänzt und mit Bildern versehen werden soll. Insbesondere das Herauslösen der Anmerkungen kostet Zeit. Auch ist ein gewisses vorsichtiges Überarbeiten der Rechtschreibung sinnvoll. Als Ergebnis bekommt man ein Datei, die das Zusammenführung der Biographien der alten und der neuen Familiengeschichte und das Einarbeiten neuer Erkenntnisse (bisher Kopfnoten, siehe 2. Absatz), aber auch bei der Herausgabe der neuen Familiengeschichte nicht berücksichtigter biographischer Daten von Personen, die bei der Herausgabe der alten Familiengeschichte noch lebten, sowie das Fortführen bis in die Gegenwart innerhalb dieses Textes ermöglicht. Damit wird natürlich auch Textsuche möglich. Zugleich besteht für die Interessenten, die nicht deutsch verstehen können, die Möglichkeit, ein Übersetzungsprogramm zu verwenden. Im Jahr 2014 ist zu ergänzen, dass heute eine verbesserte Version von ABBYY für Frakturschrift zur Verfügung steht, die verbesserte Ergebnisse liefert, vor allem auch problemlos mit dem Wechsel vonFrakturschrift und heutiger Schrift zu Recht kommt. Für Privatanwender ist die Benutzung aber viel komplizierter als die frühere Version, weil nur eine Version zur Verfügung gestellt wird, die von der Verwendung von Servern und Clients ausgeht. Wenn man mit diesen Problemen zu Recht kommt. ergeben sich insbesondere bei Büchern, die von Google mit 600 dpi gescanntt wurden, ausgesprochen gute Ergebnisse.

Die Bände der alten und neuen Familiengeschichte sind auch heute noch  in einer Reihe von öffentlichen Bibliothek verfügbar und damit öffentlich zugänglich. Daher ist der Zugang zu diesen Informationen nicht auf Familienmitglieder beschränkt worden. Der Inhalt dieser Bände macht vom Umfang her den wesentlichen Teil der öffentlich zugänglichen Informationen auf dieser Homepage aus. Mit dieser Veröffentlichung soll insbesondere Personen, die sich mit Familiengeschichte befassen, die Möglichkeit gegeben werden, Verbindungen zur Familie v. Kleist zu überprüfen. Daneben sind Teile eines Buches über das frühere Gut Wendisch-Tychow, die die Familie betreffen, und Werke der heute unbekannten Dichter Ewald Christian und Franz Alexander veröffentlicht.  Über Heinrich v. Kleist gibt es genug Internetseiten von Experten, so dass Links auf diese Seiten genügen.

Der interne Teil enthält vor allem Informationen aus dem nach dem Krieg wieder aufgebauten Familienarchiv. Hierzu gehören Nachrichtenblätter und Protokolle des Familienverbandes seit fast 100 Jahren (2014 sind diese mit der oben genannten neuen ABBYY-Version digitalisiert), Materialien für die Familiengeschichte von 1980 und viele weitere personenbezogene Unterlagen. Mit der Aufbereitung von Material aus dem Archiv in einer Datenbank und der Bereitstellung dieser Informationen im Internet wird den Familienmitgliedern eine einfach verfügbare Möglichkeit der Nutzung des Archivs geboten. Unabhängig von der tatsächlichen Nutzung wird das Interesse in der Familie an dem Archiv erhöht. Damit erhält das Archiv Zugänge, die es sonst vielleicht nicht erhalten hätte. Für Familienmitglieder gibt es den Gesamtinhalt, der im Internet bereitgestellt wird, auch auf einer Daten-CD. Die digitale Erfassung des Bildmaterials hat den Aufbau eines sehr umfangreichen Internet-Bereichs über das frühere Gut Kieckow und die Bereitstellung von Fotos für eine im Herbst 2005 in Belgard durchgeführte Ausstellung über die Kleist im Kreise Belgard ermöglicht.

Die Erschließung des Inhalts erfolgt neben statischen Abfragen auch durch dynamischen Abfragemöglichkeiten. Im Internet sind diese in PHP programmiert, auf der CD in Javascript. Die Abfragemöglichkeiten auf der CD und im internen Teil sind wesentlich umfassender als im öffentlichen Teil, weil der vollständige aktuelle Namenbestand zur Verfügung gestellt wird und eine unmittelbare Verknüpfung zwischen Namen und Archivdaten hergestellt wird. Die PhpDig-Suchmaschine ergänzt die Informationsmöglichkeiten über die bereitgestellten Inhalte mit unterschiedlich weit reichenden Antworten für Familienangehörige und für andere Personen.

Die Familie stellt nicht nur Unterlagen im Internet zur Verfügung. Das Internet trägt in erheblichem Umfang zur Erweiterung der Erkenntnisse über Personen der Familiengeschichte bei.

Eine wesentliche Quelle für ein zahlenmäßig sehr umfangreiches Material ist das Institut Deutsche Adelsforschung. Die übersandte Materialliste konnte medienbruchfrei in die eigene Datenbank überführt werden und ist intensiv mit gutem Erfolg ausgewertet worden, - etwa die Hälfte der Angaben ist ohne großen Aufwand Familienmitgliedern direkt zuzuordnen -, und hat Anregungen für weitere Dokumenten-Quellen geliefert.

Für eine pommersche Familie wichtig sind das Landesarchiv Greifswald und das Archiwum Państwowe Stettin. Deren Internetseiten ermöglichen eine Vorbereitung eines Besuchs. Das Material des Instituts Deutsche Adelsforschung hilft zusätzlich, die Familie betreffende Unterlagen im Landesarchiv Greifswald zu finden. Der Besuch in Stettin kann mit den Informationen der Datenbank der staatlichen polnischen Archive vorbereitet werden: http://archiwa.gov.pl/  Die Eintragungen, die die Zeit bis 1945 betreffen, sind zum Teil in deutsch. Die Datenbank kann inzwischen mit Namens-Stichworten durchsucht werden.

Die Nutzung der Suchmaschinen, vorrangig von Google, hat zu den Links auf Kleist-Bilder in dänischen und polnischen Museen und auf die Bilderdatenbank der dänischen  kongelige Bibliotek geführt oder zu den Links mit Bezug auf Eugene de Kleist. Auf den Seiten des Gleimhauses in Halberstadt, das im übrigen kleine Bildchen seiner beiden Gemälde des Dichters Ewald Christian auf seinen Internetseiten hat, fand sich ein Briefwechsel von Gleim mit einem der Familiengeschichte unbekannten Anton David v. Kleist. Im Internet ist die alte Familiengeschichte jetzt um eine Zusatzseite ergänzt. Die Tätigkeit des Grafen Kleist Wendisch-Tychow als Diplomat in Venezula hat Spuren in einem diplomatischen Schriftwechsel aus dem Jahr 1892 und in der Geschichte einer Schule hinterlassen. Das meiste von den Fundstücken wird für das Archiv aufbereitet.

Eine besondere Quelle stellen alte Bücher mit Bezug zu Familienmitgliedern (zur Begrenzung des Materials ohne die Dichter) dar. Hier ist Ausgangspunkt der Suche die Übersichtsseite der Herzog-August-Bibliothek, Wolfenbüttel. Neben dem Katalog der Bibliothek selbst sind es vor allem der Karlsruher Virtuelle Katalog, das Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 16. Jahrhunderts und das Verzeichnis der im deutschen Sprachbereich erschienenen Drucke des 17. Jahrhunderts. Das älteste so gefundene Buch eines Familienmitglieds stammt von 1568 und kann z.B. in der Universitätsbibliothek Göttingen ausgeliehen werden. Neben den Datenbank-Katalogen sind zum Teil bei einzelnen Bibliotheken weltweit auch die als Bilder bereitgestellten Karteikarten von Altbeständen ausgewertet worden (Linkliste). Hierbei sind einige Raritäten gefunden worden. Besonders erfreulich sind die Projekte, die Seiten aus den Büchern im Internet bereitstellen, wie dies bei den Drucken des 17. Jahrhunderts geschieht, oder bei dem Digitalen Register der Allgemeinen Deutschen Bibliographie. Leichte Probleme ergeben sich bei der Verlinkung auf dynamisch erzeugte Seiten, da dem Nutzer ein schneller Weg zu den Ergebnissen gegeben werden sollte, ohne ihn in die Besonderheiten der jeweiligen Datenbankabfragen einzuweisen. In diesen Zusammenhang gehören auch die Projekte, die alte Lexika mit den Originalseiten und mit mit dem Text nach Texterkennung bereitstellen. Hinzuweisen ist auf Meyers Konversations-Lexikon von 1888, vierte Auflage, und auf skandinavische Nachschlagewerke aus etwa der gleichen Zeit.

Die Bereitstellung von vollständig digitalisierten Büchern des18. und 19. Jahrhundert mit Texterkennung bietet heute die wichtigste Quelle. Google hat schon sehr viele deutsche Bücher gescannt. Zum Teil ist aber die Texterkennung der Frakturschrift nicht befriedigend. Wenn man nach einzelnen Begriffen sucht, kann man dann mit möglichen Varianten auf Grund einer falschen Erkennung suchen. Da für Internetnutzer in Deutschland nur ein Teil der bei Google vorhandenen Volltextausgaben bereitgestellt wird, es fehlen Bücher ab etwa 1850 bis 1920, ist es zweckmäßig, die Suche über eine - ggf. kostenpflichtige - US-IP-Adresse vorzunehmen. (z. B. www.iprivacytools.com) Wegen der Langsamkeit der Verbindung ist ein Herunterladen von Büchern zwar meistens ausgeschlossen, aber man kann die gefundenen Seiten vollständig lesen. Hierbei sind wesentliche neue Informationen gefunden worden. Das Herunterladen der vollständigen Bücher mit der dann bekannten Adresse ist über andere Umwege möglich.

Ein Wunsch für die Zukunft ist die Bereitstellung von alten Zeitungsausgaben, die bisher mühsam von Microfilm ausgewertet werden müssen, in digitaler Form. Bisher konnten mit viel Zeitaufwand Artikel der Kreuzzeitung und des Adelsblatts zu Familientagen ab 1857 gefunden werden. Insofern ist das digitale Zeitungsarchiv bei ancestry.com ein Weg in  die gewünschte Richtung. Hier konnten einige interessante Artikel der Washington Post aus der Zeit vor 1920 gefunden werden.

Mit der Suchmöglichkeit über http://news.google.com/archivesearch und dem Archiv http://www.newspaperarchive.com, ferner den Archiven der Times und der New York Times haben sich die neuen Erkenntnisse weiter erhöht.

Die Digitalisierung deutscher Zeitungen des 19. Jahrhunderts nimmt zu, aber nur ein Teil der Projekte bietet schon Suchmöglichkeiten nach Texten. Die folgende Seite gibt einen Überblick Es fehlt dort aber das wichtige Digitalisierungsprojekt der Staatsbibliothek Berlin "Amtspresse Preußens".

Deutsche Zeitungen aus Pommern stehen auf polnischen Servern zur Verfügung.

Eine weitere interessante Suchmaschine ist das Kalliope-Portal für Nachlässe und Autographen, in dem eine Reihe von Eintragungen über Schriftwechsel mit Mitgliedern der Familie gefunden wurde.

2004habe ich die Hoffnung geäußert, dass längerfristig alle Archive ihre Bestande online recherchierbar bereitstellen, für den Laien nach Möglichkeit in einem einheitlichen Portal. Unter NRW-Archive ist nicht nur unser Familienarchiv zu finden, sondern es gibt Hinweise auf weitere Archivbestände in unterschiedlichen Archiven mit Vorgängen, die Familienmitglieder betreffen. 2014 ist dieser Wunsch zu einem erheblichen Umfang erfüllt. In Brandenburg und Sachsen sind so wichtige Dokumente entdeckt worden, deren Auswertung noch lange Dauern wird.

Ancestry.com sind eine Reihe von Informationen zu verdanken. Besonders nützlich war die Aufbereitung der US-Census Records, die es anhand des Bildes des jeweiligen Volkszählungsbogens ermöglichte, die Identität von in den USA verschollenen Familienmitgliedern zu klären, wichtige Erkenntnisse ergaben sich aber auch aus der Auswertung der Todesfall-Datenbank und der Militär-Registrierung im 1. Weltkrieg. Interessant ist, dass diese Datenbank ständig erweitert wird, so dass die Wiederholung einer Recherche im Abstand von 6 Monaten neues Material bringt.

Ein neues Suchfeld tut sich bei Ebay.de und Ebay.com auf. Bereits ein erster Versuch führte zu (jpg)-Bildern für die Ergänzung des Archivs, ein Gemälde des Grafen Kleist von Nollendorf, wie es wahrscheinlich in größere Stückzahl existiert, und eine Zeichnung aus Patentunterlagen von Eugene de Kleist von 1904. Inzwischen sind einzelne Bücher für das Archiv erworben worden.

 Der öffentliche Teil führt im übrigen gelegentlich zu Hinweisen von Benutzern auf bisher unbekanntes Material.

Die offene Form der freien Enzyklopädie Wikipedia wird genutzt, um Beiträge zu Familienmitgliedern mit Links auf die Biographien der Familiengeschichte zu ergänzen, und ggf. neue kurze Artikel einzustellen. Dies dient dem Ziel, diese Internetseiten für diejenigen, die an genau diesen Informationen interessiert sind, möglichst leicht findbar zu machen. Für den nur Familienmitgliedern zugänglichen Teil könnte MediaWiki geeignet sein, Familienmitgliedern die Möglichkeit der Mitarbeit an einem Projekt zu geben, etwa der Fortschreibung der Familiengeschichte.

 

2014 ist zu ergänzen, dass die erwähnte Digitalisierung der Familiengeschichte und die Vielzahl der Funde in den verschiedensten Quellen in der Form zu zusammengeführt werden, dass die Biographien bis 1880 fortlaufend mit den neuen Funden im Internet aktualisiert werden. Damit werden zugleich die zuordenbaren Fundstücke und Archivalien über die Google-Suche mit der richtigen Person verknüpft.

Um die Suche in der Familiengeschichte zu erleichttern, steht eine Datei aller digitalisierten Bände der alten Familiengeschichte zur Verfügung.