Vorwort
Sehr gerne bin ich der Anregung nachgekommen, mich als Herausgeberin der vorliegenden Chronik zur Verfügung zu stellen. Ich bin in Wendisch-Tychow aufgewachsen und mein Vater war der letzte Patron der evangelischen Kirche zu Wendisch-Tychow, zu der auch das benachbarte Dorf Notzkow gehörte. Beide Dörfer sind im Kreis Schlawe und nahe der Kreisstadt gelegen. Viele aus beiden Dörfern, mit ihren Ausbauten und Vorwerken, haben zusammengetragen, was erhalten blieb oder zu beschaffen war. So ist ein umfangreiches Dokument entstanden, das die bisherigen Veröffentlichungen über den Kreis Schlawe, der zum Regierungsbezirk Köslin gehörte, ergänzen soll.
Eine unterschiedliche Quellenlage über beide Dörfer, sehr verschiedene Unterlagen, die zur Verfügung standen, sowie die Freiheit jedes Dorfes nach eigener Art zu berichten, sind die Ursache für ein verschiedenartiges Bild, das nachfolgend von den Dörfern vermittelt wird. Diese Chronik soll uns daran erinnern, wie unsere pommersche Heimat in 800 Jahren der Zugehörigkeit zu Deutschland gewachsen ist; sie soll die Bindungen mit unserer Heimat stärken und auch für die nachfolgenden Generationen wach halten.
Wichtig ist auch, dass durch diese Veröffentlichung gezeigt wird, was die, die nach 1945 aus der Heimat vertrieben wurden, zurücklassen mußten.
Durch sehr unglückliche Umstände ist die Herausgabe der Chronik zu sehr verzögert worden, aber ich bin sicher, dass sie auch jetzt noch allen ein wertvoller Besitz sein wird. Am Ende sind einige leere Blätter eingeheftet, die für handschriftliche Eintragungen gedacht sind; es wird erwartet, dass viele zu den behandelten Themen, oder über die eigene Familie Zusätze zu machen haben. Allen, die dazu beigetragen haben, dass diese Chronik endlich erscheinen konnte, gilt unser aller herzlicher Dank!
Plath, Ostern 1996
Ortrun Radloff, geb. v. Kleist-Tychow