Bernhard Rodes allegorische Gemälde preußischer Kriegshelden
aus der Zeit Friedrichs des Großen in der Berliner Garnisonkirche
Eine kunstgeschichtl. Studie von Prof. Dr. Franz Weinitz
Berlin-Charlottenburg: Amelang in Komm., 1912 (Auszug)

Es handelt sich bei diesen "Ehrenmählern" um große Oelgemälde (Leinwand, 2 1/2 Meter zu 1 1/2 Meter), um allegorische Huldigungen für die gefallenen Helden...
...und am 24 August des folgenden Jahres (1759) starb an der in der Schlacht bei Kunersdorf erhaltenen Verwundung der Major Ewald von Kleist. Wie es gekommen, daß diese Stiftung verhältnismäßig spät, vier Jahre nach Schwerins Tode geschah, läßt sich nicht sagen. Wohl wäre es möglich, daß Kleists, des Sängers des Frühlings, Tod, der den gebildeten, vor allem den künstlerischen und literarischen Kreisen Berlins besonders nahe ging, unserem Maler zuerst den Gedanken an solch eine Huldigung eingab. Mit Genehmigung des Königs durfte der Künstler dann die vollendeten Bilder der Garnisonkirche schenken.

Etwas mehr als 10 Jahre nach der Stiftung dieser vier Bilder, im Jahre 1774, unternahm des ihr Schöpfer, nach ihnen Radierugen herzustellen.

...Es gibt  auch einige in der Darstellung ziemlich abweichende Blätter und dann ein größeres Blatt (34 : 22 1/2) der Allegorie auf Kleist mir der Unterschrift:
Er starb fürs Veterland, er starb mit Heldenmuth,
Ihr Winde wehet sanft, die heilge Asche ruht.

Auch hieraus mag man ersehen, daß es Kleist war, der des Malers besondere Teilnahme erweckt hat.

Was nun das Aussehen der Gemälde betrifft, so kann über sie, die ja vor bald vier Jahren gänzlich zugrunde gingen, aus der Erinnerung nur soviel gesagt werden, daß sie nicht besonders gut erhalten waren und die Farben sehr nachgedunkelt hatten... Den Wert der Bilder so hoch einzuschätzen, wie es die Zeitgenossen des Künstlers taten, ist heutigen Tages unmöglich; das Akademische überwiegt in ihnen doch zu sehr.

Die Radierung stellte die Bibliothek der Kgl. Akademie der Künste zur Verfügung.